Konfigurationsdatei - Gateway

Einrichten einer Konfigurationsdatei

Nachdem der Controller vollständig konfiguriert wurde (d. h. IO-Stationen und deren Geräte sind eingerichtet) und ein Gateway mit Protokoll und Verbindung erstellt wurde, kann der Benutzer mit dem Ausfüllen der Konfigurationsdatei beginnen.

Da derzeit nur das KNX-Protokoll unterstützt wird, besteht die Hauptaufgabe bei der Signalzuweisung darin, KNX-Gruppenadressen jenen IO-Signalen zuzuordnen, die extern verfügbar gemacht werden sollen.

Beispiel: Angenommen, eine IO-Station mit LoRa-Anbindung verfügt über einen Thermokon Temperatur- & Feuchtigkeitssensor mit folgenden Signalen:

  • Temperatur
  • Luftfeuchtigkeit
  • Batteriestatus

Eine mögliche Konfiguration der Gruppenadressen könnte folgendermaßen aussehen:

  • Temperatur: 1/2/1
  • Luftfeuchtigkeit: 1/2/2
  • Batteriestatus: 1/2/3

Dazu die KNX Datenpunkte (KNX DPT):

  • Temperatur: DPT_6_010
  • Luftfeuchtigkeit: DPT_5_001
  • Batteriestatus: DPT_5_001

Und die Freigabeeinstellungen dazu könnten lauten:

  • Temperatur: true
  • Luftfeuchtigkeit: true
  • Batteriestatus: false
 
Hinweis

Es wird empfohlen, die Zuweisung der Gruppenadressen im Vorfeld genau zu planen, um Konfigurationsfehler und Adresskonflikte zu vermeiden.

Struktur der Konfigurationsdatei

Die Konfigurationsdatei für das Gateway ist im CSV-Format organisiert. Jede Zeile entspricht einem Signal (Status oder Befehl), das freigegeben oder empfangen werden soll. Die Datei enthält die folgenden Spalten:

  1. IOAddress: IO-Adresse des Signals im Format von myGEKKO OS (z. B. "DEV 1.4_5"). Dieser Wert darf nicht verändert werden.
  2. Alias/Name: Benutzerdefinierter Name des Signals (max. 64 Zeichen). Kann leer bleiben.
  3. Datatype: Datentyp des Signals (mögliche Werte: INT, BOOL, REAL). Kann leer sein. Standard: REAL.
  4. Direction: Kommunikationsrichtung: PUBLISH: myGEKKO → KNX-Bus und SUBSCRIBE: KNX-Bus → myGEKKO. Kann leer sein. Standard: PUBLISH.
  5. Formula: Eine mathematische Formel, die auf den Rohwert des Signals angewendet wird. Die Variable ist „x“. Beispiel: „(x+1)/4“
  6. Erlaubte Operatoren:

    • Arithmetisch: „+“, „-“, „*“, „/“, „^“
    • Vergleich: „>“, „>=“, „<“, „<=“, „==“, „!=“
    • Bitweise: „&“, „|“, „>>“, „<<“
    • Logisch: „&&“, „||“
    • Optional: kann leer bleiben.
  7. Enable: Legt fest, ob das Signal aktiv ist. Mögliche Werte: „TRUE“ zur Aktivierung und „FALSE“ zur Deaktivierung des Signals. Kann leer sein. Standard: „TRUE“
  8. CheckChangeTime: Zeitintervall (in Sekunden) zur Prüfung auf Änderungen des Signals. Gültiger Bereich: [1, 86400]. Gilt nur für Status, nicht für Befehle. Standard: 1.0
  9. ForceSendingInterval: Intervall (in Sekunden) zum erzwungenen Senden des Signalwerts. Gültiger Bereich: [2, 604800]. Gilt nur für Status, nicht für Befehle. Kann leer sein. Standard: 60.0
  10. ChangeType: Art der Änderung, auf die geprüft wird. Mögliche Werte: „ABS“:Absoluter Wert und „%“:prozentuale Änderung. Kann leer sein. Standard: ABS. Gilt nur für Status, nicht für Befehle.
  11. ValueChangeToSend: Grenzwert der Änderung, ab dem das Signal gesendet wird. Kann leer sein. Standard ist 0 (wird bei jeder Änderung gesendet). Gilt nur für Status, nicht für Befehle.
  12. KNXDPT:Der KNX-Datenpunkttyp. Wird automatisch vom myGEKKO OS gesetzt. Standard: DPT_5_004.
  13. KNXGroupAddress: Die KNX-Gruppenadresse des Signals. Standard: GA -/-/-.
  14. Gültige Formate:

    • GA a/b/c
    • GA a/b
    • GA a
  15. Comment: Ein Kommentar zum Signal (z. B. Verwendungszweck). Maximal 512 Zeichen. Kann leer bleiben.
  16. Beim Arbeiten mit der Konfigurationsdatei sind folgende Punkte zu beachten:

    • Die Liste der verfügbaren IO-Adressen kann automatisch erzeugt werden unter: Einstellungen → Projekt → I/O-Dokumentation → Generieren → I/O-HTML herunterladen.
    • Leere Felder in der CSV-Datei werden beim Hochladen automatisch mit den Standardwerten gefüllt.
    • Um eine Zeile temporär zu deaktivieren oder auszukommentieren, kann am Anfang der Zeile ein „#“ gesetzt werden.
    • Ein Signal wird nur verarbeitet, wenn eine gültige KNX-Gruppenadresse angegeben wurde – unabhängig davon, ob Enable = TRUE ist.
    • Falls keine Vorlage vorhanden ist, kann diese über „Bericht generieren“ → „Download“ erstellt werden. In diesem Fall enthält die exportierte Datei nur die Kopfzeile mit Kommentaren und keine Signalzeilen.
  17. Ein typischer Eintrag in der Konfigurationsdatei sieht z. B. so aus:

  18. M.1;CO2 value garage;REAL;PUBLISH;x+1.5;true;1.0;120.0;%;5;DPT_5_004;GA 1/1/1;Digital value;

    • IOAddress: M.1
    • Alias/Name: CO2 value garage
    • DataType: REAL
    • Direction: PUBLISH
    • Formula: x+1.5
    • Enable: true
    • CheckChangeTime: 30.0
    • ForceSendingInterval: 120.0
    • ChangeType: %
    • ValueChangeToSend: 5
    • KNXDPT: DPT_5_004
    • KNXGourpAddress: GA 1/1/1
    • Comment:

Generierung der Konfigurationsdatei mit Report

Neben dem einfachen Hoch- und Herunterladen kann die Konfigurationsdatei auch mit einem Report erweitert werden. Dazu klickt der Benutzer zuerst auf „Generate report“ und anschließend auf „Download“. Die so heruntergeladene Datei enthält zusätzlich zu den Konfigurationsdaten Statistikinformationen zu jedem Signal, die am Ende jeder Zeile eingefügt werden.

Diese Statistiken beinhalten unter anderem:

  • Anzahl der Ereignisse: Gibt an, wie viele Ereignisse (Senden oder Empfangen) seit dem letzten Klick auf „Generate report“ registriert wurden.
  • Zeitpunkt des letzten Ereignisses: Datum und Uhrzeit, zu dem zuletzt ein Ereignis festgestellt wurde – basierend auf der internen Uhrzeit des Controllers.

Diese zusätzlichen Informationen sind besonders hilfreich, um z. B. ungewöhnliches Verhalten der Signale zu analysieren oder einen Überblick über die Aktivität der Datenpunkte zu erhalten.

Darüber hinaus enthält der Report:

  • Den Zeitpunkt der Initialisierung des DataShare-Dienstes
  • Den Zeitpunkt des Exports
  • Informationen zum verwendeten Kommunikationsprotokoll, sowie
  • Den Namen und die ID des DataShare-Containers